Die Operation
Die sicherste Behandlungsmethode bei vielen Krebsarten ist die vollständige Entfernung des Tumorgewebes durch eine Operation. Beim Prostatakarzinom bedeutet dies, dass die Prostata komplett mit ihren Anhangsgebilden, den Samenbläschen, entfernt wird. Hierfür stehen verschiedene Operationsmethoden bzw. Zugangswege zu Verfügung. Bei der radikalen Prostatektomie, so der Fachbegriff für die vollständige Entfernung der Prostata, kommen sowohl die minimal-invasive roboterassistierte Technik mit dem DaVinci®-System als auch die offene Schnittoperation in Frage. Insgesamt haben sich die Operationstechniken in den letzten Jahren so verbessert, dass die Nebenwirkungen nach einer Prostataentfernung, unabhängig vom gewählten Zugangsweg, deutlich geringer geworden sind und die Lebensqualität in hohem Maß erhalten werden kann.
Harninkontinenz meist vermeidbar
Zwar kann es in vielen Fällen nach der Operation zu einer vorübergehenden Harninkontinenz kommen. Diese bildet sich jedoch in den allermeisten Fällen wieder zurück: Zirka 95 Prozent der operierten Männer können im Verlauf des ersten Jahres nach der Operation den Urin wieder halten. Für die wenigen Patienten mit einer bleibenden Inkontinenz gibt es heute eine Reihe von zuverlässigen Verfahren, durch die die Kontinenz verbessert bzw. wiederhergestellt werden kann.
Potenz in vielen Fällen erhaltbar
Ein anderes Problem bei der Prostatektomie ist die Erhaltung der Erektionsfähigkeit, weil die dafür zuständigen Nervenbahnen unmittelbar an der Prostata entlanglaufen. Dank moderner OP-Techniken ist es in vielen Fällen möglich, die Erektionsfähigkeit zu erhalten.
Je früher ein Prostatakrebs entdeckt wird, desto größer sind die Möglichkeiten, nicht nur die Lebenserwartung des betroffenen Patienten zu steigern, sondern zugleich seine Lebensqualität weitgehend zu erhalten. Bei der Befundbesprechung mit Ihrem Urologen wie auch in unserem Zentrum werden diese Themen im Zusammenhang mit der Behandlungsplanung individuell und vertrauensvoll besprochen.